Das neu errichtete und am 08.01.2013 samt Linie in Betrieb genommene Umspannwerk Greuth liegt im Gemeindegebiet von Arnoldstein östlich der A2 Südautobahn bei Autobahn-km 377,7 in unmittelbarer Nähe der bestehenden 220 kV-Leitung Lienz-Obersielach.
Mit dem Umspannwerk Greuth erfolgt die Einbindung der 132 kV-Freileitung Arnoldstein-Tarvisio in die bestehende 220 kV-Leitung Obersielach-Lienz (System 266) mittels Phasenschiebertransformator (Phase Shifter PST) und Umspannung von 220 kV auf 132 kV.
Zur Einbindung wurde ein neuer Abzweigmast errichtet der das Umspannwerk Greuth in die Leitung Obersielach-Lienz einbindet. Eingespeist wird das Umspannwerk Greuth nunmehr mittels zwei 220 kV Leitungsabzweigen (266A und 266C). Damit die 220 kV Sammelschiene im Umspannwerk freigeschaltet werden kann, befindet sich auf der 220 kV Seite eine Umgehungsschiene. Abgehend von der Sammelschiene wird der Pahsenschiebertransformator über einen 220 kV Trafoabzweig auf der Primärseite angespeist.
Sekundärseitig vom Phasenschiebertransformator befindet sich die 132 kV-Anlage. Dieser Abzweig verbindet den Phasenschiebertransformator mit der 132 kV-Hochspannungsleitung nach Italien.
Auf der Tertiärseite des Phasenschiebertransformators befindet sich der 10kV-Abgang für den Eigenbedarf des Umspannwerks. Dieser wird über Kurzschlussdrosseln zur 10 kV Schaltanlage geführt. Von dieser Schaltanlage wird der Eigenbedarfstransformator angespeist.
Im Betriebsgebäude des Umspannwerks Greuth sind sämtliche Sekundäreinrichtungen wie Ortssteuereinrichtung, Schutzeinrichtungen, Zähleinrichtungen, Sekundärverkabelungen, Gefahrenmeldungen, Eigenbedarfsanlagen, Batterien, Gleichrichter, Wechselrichter und Fernmeldeanlagen untergebracht.
Die 132 kV-Hochspannungsleitung Arnoldstein-Tarvisio, die das Umspannwerk Greuth mit dem Umspannwerk Tarvisio verbindet, ist die erste private von der EU genehmigte Verbindungsleitung zwischen zwei EU-Staaten. Sie hat eine Länge von zirka 9,2 km und besteht aus 44 Masten sowie jeweils einem Abspannmast in Greuth und Tarvisio. Die Masten bestehen aus feuerverzinkten und verschraubten Stahlgitterfachwerkskonstruktionen und sind einsystemig und mit einem Leiterseil bespannt. Es handelt sich weiterhin um die erste Linie auf österreichischem Staatsgebiet, die durchgehend mit orangen Warnkugeln im Abstand von 30 m für den aktiven Vogelschutz und natürlich auch zur Sicherheit des Flugbetriebes ausgestattet ist.